Liebe Bäckerinnen und Bäcker,
wir leben in unruhigen Zeiten. Die aktuellen Entwicklungen an den Rohstoff- und Energiemärkten sind in jeder Hinsicht außergewöhnlich. Viele Betriebe merken, dass sich die Energie- und Rohstoffkosten verteuern. Experten gehen davon aus, dass Energieversorger im laufenden Jahr die Preise für Gas und Strom weiter erhöhen werden, so dass mit weiter steigenden Energiekosten gerechnet werden muss.
Zusätzlich steht ein Anstieg der Personalkosten bevor: Die neue Ampelkoalition hat - gegen den Protest unseres Zentralverbandes und der Arbeitgeberverbände - beschlossen, den gesetzlichen Mindestlohn zum 1. Oktober 2022 auf 12 Euro zu erhöhen. Angesichts der hohen Inflation muss damit gerechnet werden, dass die Gewerkschaften weitere Lohnforderungen erheben. Schon wurde der Vize-Chef der Gewerkschaft NGG Adjan vergangene Woche in der Presse mit den Worten zitiert: "Die Löhne müssen jetzt schnell und deutlich steigen!" Seien Sie sich sicher: Unser Zentralverband und die Verbände des Bäckerhandwerks setzen sich auch in dieser Situation für Sie und die Interessen der Betriebe ein.
Was kann Ihr Betrieb in dieser Situation selbst tun? Wir nennen in diesem Vorwort drei Dinge:
Zunächst einmal: Bleiben Sie uns, Ihrer Innung und den Verbänden des Bäckerhandwerks treu. Nur wenn möglichst viele Betriebe Mitglied ihrer Bäckerinnung sind und bleiben, ist es unserem Zentralverband, den Landesinnungsverbänden und Innungen möglich, eine möglichst schlagkräftige Interessenvertretung für Sie und Ihren Betrieb zu leisten.
Ob Sie in dieser Situation die Preise anpassen, muss jeder Betrieb individuell entscheiden: Die Preisbildung von Backwaren ist immer von der Kalkulation und Kostenstruktur des jeweiligen Unternehmens abhängig. Jeder Betrieb ist unterschiedlich aufgestellt und Produktpreise werden individuell kalkuliert, so dass keine pauschale Aussage dazu getroffen werden kann. Aufgrund der Kostensteigerungen im Bereich Rohstoffe, Energie und Personal wird eine Anpassung für viele Betriebe vermutlich jedoch unabdingbar.
Auf jeden Fall sollten Sie überprüfen, ob Sie ihren Energieverbrauch optimieren können, soweit noch nicht geschehen. Wir appellieren an die Mitgliedsbetriebe, sich im eigenen Interesse mit diesem Aspekt weiter auseinanderzusetzen. Jeder Einzelne soll Energie sparen. Dazu können und müssen auch die Betriebe einen Beitrag leisten. Durch Steigerung der Energieeffizienz können der Energieverbrauch und die Betriebskosten gesenkt und damit den steigenden Energiekosten entgegengewirkt werden. Anregungen dazu gibt unser Zentralverband auf seiner Internetseite im Beitrag „Die energieeffiziente Bäckerei“.“ Gemeinsam backen wir das!
Ihr Michael Wippler und Daniel Schneider